Wohin blickt der Friedensengel ?
Der Münchner Stadtrat stiftet das Mahnmal zur 25jährigen Wiederkehr des Friedensschlusses nach dem deutsch-französischen Krieg und zur Verherrlichung der Segnungen des Friedens : leicht nach vorn neigt sich die von wallendem Gewand umhüllte Gestalt und beut in der Linken das Bild der Nike, in der Rechten die Palme des Friedens dar;
Franz Paul Zauner, München in Kunst und Geschichte, München 1914, S. 110
Das Standbild auf der Terrasse oberhalb der Isar stammt aus der königlichen Erzgiesserei. Heinrich Düll, Georg Pezold und Max Heilmayer gestalten das Denkmal. Theodor Fischer stellt 1901 die Brücke fertig, die nach dem Prinzregenten Luitpold von Bayern benannt ist .
Heute gibt der Park am Hochufer einen Begriff von der ursprünglich grünen Verbindung des Englischen Gartens mit den östlich sich ausbreitenden Wiesen, Bächen und Baumgruppen.
On both sides of the Peace Monument stretch the parklike Maximiliansanlagen, which were laid out with the greatest taste by Effner, the court - gardener, and on account of their charming landscape - pictures and variety of tree-groupings, their variety of paths, their picturesque glimpses, their small rocks, grottos and streams, offer a great treat to promenaders. The 'Anlagen' stretch away to Bogenhausen with the Observatory and to the Brunnthal Hydropathic Establishment. München, 1914, S. 51
Erinnerungen an Pariser Avenuen mit ihrer breiten Bahn, ihren Auffahrten, Kais und Brücken haben die Anlage angeregt.
Norbert Lieb, München, 1952, S. 201
Das Prinz - Carl - Palais ist nicht als Fluchtpunkt einer Sichtschneise gedacht. Ursprünglich steht das frühklassizistische Haus eines Diplomaten und Kunstsammlers auf dem Gelände des Klostergartens der Theatinermönche nahe der Hofgartengalerie. Es ist in die Landschaft vor den alten Stadtwällen eingefügt als Überleitung in die malerisch gesteigerte Natur am Rande des Lehel oder nordwärts nach Schwabing.
Paul Mebes (Hrsg.), Um 1800, Architektur und Handwerk im letzten Jahrhundert ihrer traditionellen Entwicklung, München 1908, S. 41
Die Allee, die inszenierte Platzgestaltung, das eingesenkte Ziergartenparterre vor dem Nationalmuseum greifen diesen Gedanken auf, beziehen sich auf die doppelläufige Auffahrt, die Treppen- und Brunnenanlage jenseits des Flusses, die in das luftige, neue Stadtviertel Bogenhausen geleitet.
Auf der Terrasse vor dem Nationalmuseum der Hubertusbrunnen, als Teil des großen Prinzregentendenkmals, von Stadt und Staat gestiftet und von Adolf Hildebrand entworfen. Die als Forum vor dem Haupteingang zum Nationalmuseum angelegte streng architektonische Gartenanlage fand durch diesen Brunnentempel auf der östlichen Seite einen Abschluß, wie er feiner und künstlerischer nicht gedacht werden kann. Zauner, S. 222
Alexander Heilmeyer (Hrsg.), Adolf von Hildebrand, München 1922,
Das Forum wird 1937 zum Parkplatz gepflastert, der Brunnen zum Waisenhaus nach Neuhausen versetzt. Gauluftkommando und Haus der Deutschen Kunst umklammern den einstigen Boulevard, der jetzt als Ausfallstraße zum Fughafen Riem dient.
Die Versteinerung der Prinzregentenstraße richtet sich gegen die Stadtbaukunst der Jahrhundertwende, den als Verfallsform verachteten Jugendstil.
Hans - Peter Rasp, Eine Stadt für tausend Jahre, München - Bauten und Projekte für die Hauptstadt der Bewegung, München 1981, S. 61
Der Gedanke einer autogerecht erschlossenen Stadt wird vorweggenommen am 25.9.1937, als zwei Diktatoren einen Tag lang München mit ihrer Wagenkolonne ungehindert und kreuzungsfrei durchmessen. ( Friedensengel ab Timecode 13' )
Nach dem Krieg werden die Durchbrüche in der dritten Dimension fortgeführt : Der Altstadtring Nord-Ost sollte als Süd-Nord-Tangente seine Fortsetzung finden in der Königinstraße, die mit einem fürchterlichen Tunnelbauwerk in die Leopoldstraße einmünden sollte. Eine ebenerdige Kreuzung aufgrund solcher Planungen war damit vor dem Prinz - Karl - Palais unmöglich geworden und so wurde der Prinz - Karl - Palais - Tunnel geboren.
Erwin Schleich, Die zweite Zerstörung Münchens, München 1981, S. 113
Dem Fetisch aus Blech zuliebe brach man brutale Schneisen durch die Altstadt und die intakten Wohnbereiche am Rande des Zentrums. schreibt das Zeitmagazin 1972.
Die Stadt hat nun die Folgen ihrer Verkehrspolitik der fünfziger und sechziger Jahre zu bewältigen. mahnt Der Spiegel 1988.
Wäre es nicht Zeit für eine Stadtreparatur ?
Musik : Johann Sebastian Bach, Sonate Bwv 1043 , Re-Lab, Zaragoza 2010
jamendo.com/de/track/676645/bach-sonata-mim-pizz
City by Bike ist auf den Hirsch gekommen
Servus und Grüß Gott, ich bin der Günther von City by Bike. Heute bin ich in München am Nymphenburger Schlosskanal, Nähe #SchloßNymphenburg unterwegs. Am Ende des Schlosskanals plätschert der #Hubertusbrunnen oder auch Hirschbrunnen genannt wird, da in seinem Inneren ein Hirsch thront. Das Interessante ist, dass er umgezogen ist. Erbaut 1903 am Bayerischen #Nationalmuseum zog er 1954 zum Schlosskanal und dient hier als Ort zum Entspannen.
Entspannen und die Abendsonne genießen kann man auch auf der kleinen Brücke, die den Stadtteil Nymphenburg mit Gern verbindet.
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